Drei Waldarbeiter sind am frühen Abend des 19. Oktober nicht von Ihrem Auftrag einen Steilhang am Albtrauf aufzuforsten zurückgekehrt. So lautete die Übungsannahme für eine gemeinsame Übung der Bergwacht und DRK-Drohnengruppe aus Schlierbach. 25 Bergretterinnen und Bergretter der Bergwacht aus Geislingen-Wiesensteig und 5 Schlierbacher Drohnenpiloten stellten sich der Aufgabe, um ihre Zusammenarbeit zu testen, zu optimieren und voneinander zu lernen.
Mit der Wärmebildkamera der Drohne konnte die erste vermisste Person bereits nach wenigen Minuten in einer kleinen Waldlichtung entdeckt werden. Diese wurde, ebenso wie der zweite Vermisste, der sich in der Nähe befand, durch die Einsatzkräfte der Bergwacht medizinisch versorgt und anschließend mittels Gebirgstrage unter Seilsicherung zu einem schmalen Forstweg abtransportiert. Der weitere Transport ins Tal erfolgte dann mit dem All-Terrain-Vehicle, mit dem zuvor die Rettungsausrüstung in die Nähe der Verunfallten gefahren werden konnte. Die Suche nach der dritten Person gestaltete sich durch den dichter werdenden Nebel und die Topografie als echte Aufgabe für die Drohnenpiloten. „In dieser Situation konnte die Drohne ihre Stärken ausspielen: Erstens hätte ein Hubschrauber der Polizei seinen Einsatz wegen des Nebels sicherlich abgebrochen, während wir mit der Drohne deutlich tiefer fliegen können. Dennoch fliegen wir so hoch, dass Helfer am Boden durch Geräusche und fehlenden Abwind nicht gestört werden.“ Erklärt Klaus Sch., stv. Leiter der Drohnengruppe. Schlussendlich wurde der letzte Vermisste durch die Bergwacht gefunden und versorgt. Beim Abtransport der Verletzten wurde mit den leistungsstarken Scheinwerfern der Drohne der Weg für die Helfer der Bergwacht ausgeleuchtet. Dank der Live-Bild-Übertragung hatte die Einsatzleiterin der Bergwacht einen optimalen Überblick über die komplexe Lage.
Den Abschluss der Übung genoss man bei einem gemütlichen Beisammensein aller HelferInnen in der Bergwachthütte in Wiesensteig.
Autoren: Andreas Nuding & Torsten Seipel